2 Kommentare

Eine Bemerkung zu „Russland blockiert die Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine:

Auf der Webseite der Bundesregierung (Link s.u.) ist zu lesen:

„Präsident Putin sagte zu, dass eine Öffnung des Minengürtels (…) seitens Russland nicht für Angriffshandlungen missbraucht werden würde“.

Auch in dem Artikel der Süddeutschen Zeitung (Link s.u. – mit Bezahlschranke) wird – anders als es die Überschrift „Putins Weg, die halbe Welt zu erpressen“ vermuten lässt, deutlich, dass „ Der ukrainische Militärexperte Kovalenko [sagt] (…) die Ukraine habe die Strände und die küstennahen Gewässer vermint“. Wer ggf. für Verlegung von Minen im offenen Meer die Verantwortung trägt, wird hier angesprochen, aber nicht abschließend beantwortet

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/bundeskanzler-scholz-und-frankreichs-praesident-macron-telefonieren-mit-dem-russischen-praesidenten-putin-2044478

>>(...)

Präsident Putin sagte zu, dass eine Öffnung des Minengürtels, der zum Schutz der ukrainischen Häfen gelegt worden ist, um den Export von Getreide via Schiffen zu ermöglichen, seitens Russland nicht für Angriffshandlungen missbraucht werden würde. Der Bundeskanzler, Präsident Macron und Präsident Putin waren sich über die zentrale Rolle der Vereinten Nationen beim Zustandekommen und der Durchführung einer diesbezüglichen Vereinbarung einig.>>

https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-russland-nahrungsmittelkrise-1.5596951

>>Odessas Bürgermeister Hennadij Truchanow warnt vor einem solchen Kuhhandel. "Den Minengürtel vor unserem Hafen entfernen, um mit Moskaus Goodwill zu exportieren? Odessa wäre ungeschützt", sagt der Ex-Artillerieoffizier der SZ. Er wittert eine Falle: "Das ist die Chance, auf die Putin wartet. Er lügt. Ich glaube ihm kein Wort."

Der ukrainische Militärexperte Kovalenko betrachtet all diese Vorschläge mit Kopfschütteln. Ob man die Blockade nun militärisch brechen oder Absprachen mit Moskau treffen wolle, all dies koste viel zu viel Zeit. Die Ukraine habe die Strände und die küstennahen Gewässer vermint, Moskau weiter draußen auf See 500 bis 600 Seeminen zu Wasser gebracht. Wobei Moskau dies bestreitet und behauptet, auch die meisten dieser Seeminen seien von der Ukraine ausgelegt worden. Da es sich um alte sowjetische Munition handelt, die von beiden Seiten verwendet wird, lässt sich dies nach Meinung von Experten schwer klären. Es würde aber der Einschätzung des Militäranalytikers Kovalenko zufolge gut ein Jahr dauern, diese Minen - auch er nennt sie russisch - zu räumen.>>

Expand full comment
founding
Juni 5, 2022·Juni 5, 2022 bearbeitet

Lieber Maurice, hervorragender Beitrag zum Thema Spekulationen an Finanzmärkten.

Deine Empfehlung, bestimmte Dinge an den Finanzmärkten schlicht zu verbieten würde ich auf alle Aktivitäten der Finanzmärkte ausdehnen. Hier wird nicht ein Yota Produktives geleistet sondern nur Preise gebildet.

Auch dein scheinbar positives Beispiel für die Preisfindung von Nahrungsmittel, damit den Bauern ihre Finanzierung von Saatgut, Düngern und Co. zu ermöglichen, ist eine reine Spekulation, die hier, was das Saatgut angeht, dem Bauern durch die Agrarindustrie regelrecht aufgezwungen wurde. Früher hat der Bauer einen kleinen Prozentsatz seiner Ernte im nächsten Jahr wieder als Saatgut verwendet. Heute wird ihm mit der Begründung der größeren Erntemenge Saatgut aufgezwungen, dass nicht für die Wiederaussaat geeignet ist. Damit muss er jedes Jahr bei der Industrie dieses Saatgut neu erwerben. Selbiges gilt für die Düngemittel.

Banken spielen hier ihr Spiel, um den Bauern in diese Finanzierungsabhängigkeit zu zwingen.

Die Preisunsicherheit eines Bauern könnte auch regierungsseitig durch entsprechende garantierte Mindestpreise behoben werden.

Expand full comment