24 Kommentare
Jan 26, 2023Gelikt von Maurice Höfgen

Ich würde so gerne was total schlaues und niveauvolles schreiben, aber ngl - ich muss den Artikel wohl noch ein paar mal lesen, um mir ne Meinung dazu zu bilden. Es ist so traurig - ich studiere BWL im 5. Semester, und trotzdem gibt es noch so viele an sich logische Zusammenhänge, die sich für mich nicht ganz erschließen. Und das macht dann Diskussionen mit den Profs oder anderen ein bisschen schwierig.

Insofern bleibt mir erstmal nur ein fettes Dankeschön dazulassen! Du machst mir das BWL-Studium um einiges angenehmer und interessanter - und verständlicher. Dankeschön für deine Arbeit!!

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founding
Jan 27, 2023Gelikt von Maurice Höfgen

Lieber Maurice, ein toller Beitrag dessen Daten jedem Politiker bekannt sein müßten!

Deine Beschreibung der Identität #2 ist allerdings für den Kredit nicht geeignet. Hier gehört ein Darlehen hin. Kredit ist sachlich falsch. Die Buchung der Bank beim Kredit ist rechtlich unzulässig und wird von Wirtschaftsprüfern einfach akzeptiert.

Ganz nebenbei, es gibt keine "Nettobilanz". Eine Bilanz ist immer ausgeglichen. Mit desem "Trick" erzeugt die Bank beim Kredit ihr "Vermögen = Kreditforderung" und ihre "Schulden = Verbindlichkeit (das ist das Vermögen des Kreditnehmers)". Du vergleichst aber das Vermögen der Bank mit den Schulden der Bank unter der Prämisse Forderungen = Verbindlichkeiten. Mit dieser Methode könnte jeder von uns ein riesiges Vermögen generieren wenn wir gleichzeitig zugeben, dass wir auch gleich viel Schulden haben (bei wem denn?).

Zur Prämisse #4 habe ich weiter oben oder unten schon meine Anmerkungen gemacht.

Nochmals Danke für deine notwendigen Ausführungen zu eigentlich simplen und logisch für jeden verständlichen Regeln unseres Geldsystems.

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Jan 29, 2023Gelikt von Maurice Höfgen

Wichtige Frage:

"Der Ökonom John Maynard Keynes übertrug das seinerzeit aufs Sparen. Einer kann sparen, um für die Zukunft vorzusagen, aber eben nicht alle. Denn wenn alle sparen, sinkt das Einkommen und dann gibt es nichts mehr, wovon man sparen kann. Ein wichtiges Argument gegen liberale Träume von einer echten Aktienrente (nicht zu verwechseln mit dem Generationenkapital, darauf trifft das Paradoxon nicht zu, wie ich in diesem Artikel erklärt habe)."

--> wenn durch staat mehr geld in kreislauf kommt, können doch gleichzeitig alle auch nebenher sparen, oder nicht?

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Mensch richtig was los in den Kommentaren! ^^

Maurice mach bitte häufiger solche Grundlagen-Beiträge. Es scheint auf sehr viel Bedarf und Dankbarkeit zu stoßen. 😊

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Okay ich glaube im muss mir langsam mal seinen Kurs auf Udemy gönnen XD

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Meine Definition in einem Satz: Mikroökonomie denkt in einem offenen System (eins und alles andere) und Makroökonomie in einem geschlossen System (alle).

Was mich aber verwirrt ist, dass ein Volkswirtschaftler gerne so tut als sei Deutschland ein geschlossenes System, eine Volkswirtschaft. Natürlich kann man an einigen Stellen vereinfachen und muss nicht jedes Detail berücksichtigen (wir exportieren doch schon einige Gerätschaften zum Mars, wir importieren Energie von der Sonne). Die Erde als geschlossenes System kann ich nachvollziehen. Aber ein Land in unserer globalisierten Welt kann ich nicht als geschlossenes Modell akzeptieren.

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ad #4 Herausgeber ≠ Nutzer

Geld erzeugen kann nicht nur der Staat durch Staatsausgaben, sondern auch die Geschäftsbanken, indem sie Kredite vergeben, oder nicht? Gibt es demnach nicht zwei Herausgeber von Geld?

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Ich habe keine besondere Ahnung Makro- oder Mikro-Ökonomie. Ich bin aber 67 Jahre alt und habe deshalb einige Lebenserfahrung mit wissenschaftlichen Theorien. Mein halbes Leben verbrachte ich mit der sozialistischen Ökonomie und dem wissenschaftlichen Kommunismus. Meine Eltern verbrachten ihre Jugend mit der wissenschaftlichen Eugenik und dem wissenschaftlichen Darwinismus. Mir scheint es, dass die Wissenschaft, auch besonders die Ökonomie stets dazu missbraucht wird um die normalen Bürger zu verwirren und zu betrügen. Mache einfache Sachen fürchterlich kompliziert, erfinde wissenschaftlich klingende Begriffe, vor allem in Fremdwörtern und dann mache auf der in der Praxis nicht geprüften Grundlage konkrete Gesetze und ziehe damit die Menschen über den Tisch. Natürlich alles in bester Absicht. Der Weg in die Verdammnis ist mit guten Absichten gepflastert.

Ich habe auch eine Geld- Theorie. Die ist allerdings völlig einfach. Schon Karl Marx wies darauf hin, dass sich am Ende alle Ökonomie in Ökonomie der Zeit auflöst. Also, time is money. Ich würde die Sache einfach wörtlich nehmen und Zeitgeld als Tauschmittel herausgeben. Das würde die Gesellschaft tatsächlich frei und gleich machen, weil man ja als Person nur begrenzt Arbeits- und Lebenszeit zur Verfügung hat. Statt 1 Dollar - 1 Stunde auf dem Geldschein. Oder 10 - Minuten - Scheine. Ich bekomme sie für meinen Stunde im Büro, Bäcker Lutze für seine Stunde am Herd. Ich gehe zu ihm und zahle ihm 5 Minuten für ein Brötchen. Für 20 Minuten lasse ich mir beim Herrenfriseur einen neuen Haarschnitt verpassen. Der Friseur geht mit meinen 20 Minuten zum Fleischer und kauft sich eine große Wurst. Niemand kann Millionen von Stundengeld erarbeiten, weil er ja nicht so lange lebt. Es können auch den Nachkommen die Stundenscheine in großer Anzahl nicht vererbt werden, weil ich diese ja für meinen Lebensunterhalt und meine Anschaffungen verbrauchen muss. Auch wer eine Stunde die Straße fegt, ist so gleich gestellt mit allen anderen Menschen. Die Ökonomen werden allerdings nicht ohne die Schaffung von weiteren Theorien auskommen, weil ja im makroökonomischen Bereich große Investitionen vorgenommen werden. Vielleicht sollte es zwei parallele Geldsysteme geben.

Ich wünsche mir neben Ökonomen wie Herrn Höfgen, den ich ausdrücklich loben möchte, noch mehr von seiner Sorte und solche, die aus ihren verdammten Schachteln heraus denken können - out of the box...... es wird langsam wirklich mal Zeit.

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founding

Wenn heute alle Kreditnehmer ihren Kredit plus Zinsen gleichzeitig tilgen würden, wäre immer noch genug Giralgeld im Umlauf. Wie ich beschrieben habe, entstehen mit allen Ausgaben der Banken Giralgeld, also nicht nur für Kredite. Hier ist der Vergleich mit dem Staatsausgaben und seine Rückführung via Steuern und dem verbleibenden "Staatsschulden" gleichartig anzusehen.

Die riesigen Giralgeldmengen der GBs für ihre Eigengeschäfte werden das Geldsystem wieder zum Einsturz bringen und das ganze Spiel beginnt von Neuem wie 1923, 1945, 2008 etc.

Maurice schreibt völlig richtig, das den Geld-Verbindlichkeiten immer gleichzeitig die gleiche Menge an Geld-Forderungen gegenübersteht. Eine Geld-Forderung ist dabei nicht mit vorhanden Geldmenge deckungsgleich. Schulden und Forderungen sind Flußwerte. Schulden und Vermögen dagegen Bestandswerte. Deshalb ist wieder korrekt: Geld-Schulden = Geld-Vermögen. Auch hier nicht mit der Geldmenge verwechseln, die ist so groß wie das NICHTS aus dem sie kommt.

Hoffe damit deine Verständnislücke geschlossen zu haben.

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Sehr guter Artikel der eigentlich so simpel ist aber überhaupt nicht Teil der allgemeinen Denkweise ist.

Eine Sache verstehe ich aber immernoch nicht. Du schreibst bei #2:

"Bei jedem Kredit werden in gleicher Höhe Geldschulden und Geldvermögen geschaffen"

Aber stimmt ja nur solange Zinsen nicht berücksichtigt werden oder? Hier wird doch noch eine Geldschuld erzeugt, der kein direktes Geldvermögen gegenüber steht? bei einem Kredit von 1000€ mit 1 % Zinsen werden 1010€ Geld zurückgezahlt werden aber nur 1000€ erzeugt. Diese 10€ sind ja durch kein Geldvermögen gedeckt und müssen sich irgendwo durch den Kredit eines anderen geholt werden right? Hier entsteht doch eine Lücke (zumindest in meinem Kopf).

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